Scalping mit Aktien an der Börse

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Scalping mit Aktien an der Börse

von | Montag, 21.02.2022 | Allgemein

Beim Scalping werden Börsenkurse künstlich aufgepumpt. Insider (w/m/d) sprechen auch vom pump und dump mit Aktien. Es ist eine Strategie der Marktmanipulation, mit gering kapitalisierten Titeln, die Penny Stocks genannt werden. Ein Aktienbestand wird durch falsche Informationen und positive Aussagen künstlich aufgepumpt beim pump (engl. für Aufpumpen). Dump ist der gegenseitige Begriff dazu, wenn die zuvor künstlich aufgepumpten Aktien durch falsche Aussagen und Informationen von Insidern wieder verkauft werden. Am freien Markt fällt der Aktienkurs wieder, und andere Investoren verlieren ihr Geld.

Was ist Scalping?

Beim Scalping (Skalpieren) können Kleinanleger sehr viel Geld verlieren. Pump und Dump ist eine Manipulation von Aktien an der Börse. Kleinanleger sollen aufpassen, wenn sie besonders heiße Aktientipps bekommen. Die Finanzmarktaufsicht FMA warnt ausdrücklich vor E-Mails mit solchen Tipps. Auch in Social Media Kanälen werden heiße Tipps für Aktien gegeben. Es wird eine künstliche Nachfrage nach Aktien erzeugt, die einen geringen Wert haben. Manipulanten haben sich zuvor mit diesen Aktien eingedeckt, werfen sie dann wieder auf den Markt, und der Kurs fällt plötzlich wieder. Dabei werden Kleinanleger skalpiert. Durch das Pump und Dump bleiben Kleinanleger dann auf ihren wertlosen Aktien sitzen. Denn sie sind durch den Absturz dann wertlos.

Beispiele für Pump and Dump an der Börse

Ein Beispiel aus den letzten vier Jahren ist die Aktie des Unternehmens NanoViricides Inc. Das Unternehmen ist mit Geld künstlich aufgepumpt worden, obwohl es nicht profitabel gewesen ist. NanoVircides ist ein Pharmaunternehmen, das einen Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelt hat. Investoren haben mit dem Coronavirus Kapitalchancen gesehen und sehr viel Geld in das Unternehmen gepumpt. Die Aktienkurse sind in die Höhe gestiegen. Das Aktienwachstum ist jedoch weiter zu unterstützen, mit Zahlen und Fakten des Unternehmens. Denn auf ein rasches Wachstum der Aktien kann ebenso schnell wieder ein Rückgang der Aktien erfolgen. Denn es gibt auch Anleger, die Aktien schnell wieder verkaufen. Manche verdienen viel Geld an solchen Aktien, andere nicht. Es gibt auch Händler, die mit dem Rückgang einer Aktie Geld verdienen. Bullen an der Börse setzen die Aktie dann auf Limit-Kaufaufträge, während Bären dann die Aktie in einer Short-Position aufkaufen. Wenn danach auch die Bullen ihre Aktien verkaufen, geht der Aktienkurs wieder auf die Position, die die Aktie erst innegehabt hat.

An der Börse gibt es Bullen und Bären

Bullen sind an der Börse, die eine Aktie von unten nach oben stoßen. Bei steigenden Kursen spricht man vom Bullenmarkt. Bären greifen mit ihren Tatzen von oben nach unten an und bewegen sich eher schwerfällig. Je nach dem Stand von Aktien wird auch von bullish oder bearish gesprochen. Optimistische Händler werden auch bullish bezeichnet, bearishe Händler gehen eher pessimistisch an die Börse heran und handeln mit fallenden Kursen.

Die Pump and Dump Strategie

Das Handelssystem, das mit Pump und Dump Aktien handelt, basiert auf der Gier nach schnellem Geld. Die Gier wird mit Pump und Dump Aktien befriedigt. Solche Pump und Dump Kämpfe an der Börse finden fast jeden Tag statt. Es gibt Aktien, die um mehr als 100 Prozent steigen. An der Börse sind Charts in 5-Minuten-Schritten abgebildet. Da können Anleger den Verlauf der Aktien nachverfolgen. An einem Tag können Aktien schon stark schwanken, je nachdem wie stark das Interesse an Unternehmen ist. Wenn ein Pharmaunternehmen ein neues Medikament herausbringt, kann die Aktie schon an einem Tag stark steigen. Wenn das Medikament in der Presse diskutiert wird, erhöht das die Aufmerksamkeit der Anleger. Die Aktie kann danach wieder stark fallen, wenn das Interesse nachlässt. Börseninsider kennen die Szenarien zwischen Bullen und Bären. Sie wissen, wann man in eine Aktie einsteigt und wann man wieder verkauft. Diese Aktien sind geprägt von Unterstützung und Widerstand. Kriminelle senden falsche Informationen per E-Mail oder Newsletter an andere weiter, wenn sie selbst Aktien gekauft haben, die fallen. Wenn die Aktien dann wieder steigen, verkaufen sie und streichen die Gewinne ein. Im Hollywood-Film The Wolf of Wall Street können Zuschauer den Pump-and-Dump-Jongleur Jordan Belfort in den 80er Jahren beobachten, der seine Finger in solche Geschäfte gesteckt hat. Ahnungslose Anleger bleiben dabei, mit dicken Verlusten im Depot zurück.

Untersuchungen zur Pump and Dump Strategie

Wissenschaftler der Booth School of Business an der Universität von Chicago sowie der Harvard Business School in Boston mit Kollegen der Hochschulen in Berlin, Frankfurt am Main und Hannover haben sich zusammen getan und forschen an Studien zu Pump-and-Dump-Systemen. Im Schnitt entsteht dabei ein Gesamtschaden von 1,2 Millionen Euro. Der Schaden, der durch Betrügereien an der Börse entsteht, ist immens. Betroffene Anleger verlieren ihr Vertrauen und ziehen sich vom Aktienmarkt zurück. Es gibt sogar Anleger, die wiederholt in betrügerische Aktien investieren und Geld verlieren. Bei negativen Renditen gibt es manchmal kaum Lerneffekte. Diese Anleger gehen ein erhebliches Risiko ein, weil sie spekulativ auf den Gewinn von Aktien setzen. Gegenstand der Forschung ist es nun, wie und mit welchen Malnahmen diese Anleger geschützt werden können.

Was empfiehlt die Finanzmarktaufsicht (FMA)?

Die Finanzmarktaufsicht empfiehlt Anlegern, Unternehmen erst zu analysieren, bevor Aktien gekauft werden. Pump und Dump findet oft bei wenig liquiden Wertpapieren statt, die auf Multilateral Trading Facilities (MTF) gehandelt werden. Aktien von kleinen, unbekannten Firmen werden Penny Stocks genannt. Die Aktien dieser Unternehmen sind hochspekulativ, weil sie starken Kursschwankungen ausgesetzt sind. Das Handelsvolumen spielt bei diesen Tricks auch eine Rolle. Nur wenig neue Investoren können den Preis einer Aktie in die Höhe treiben. Werbeanrufe von Unbekannten, die Aktien empfehlen, nennt man Cold Calling. Bei solchen Anrufen sollten Kleinanleger vorsichtig sein. Ein Aktienkauf ist stets ein Risiko. Anleger können bei der Polizei eine Anzeige erstatten, wenn sie manipuliert worden sind. Die Finanzmarktaufsicht empfiehlt eine Anzeige bei der Polizei. Anleger können sich auch direkt bei der FMA melden und den Sachverhalt erläutern.

Rechtslage zum Scalping

Bis zum Jahr 2003 ist das Scalping laut Rechtsauffassung ein strafbares Insidergeschäft gewesen. Es ist eine verbotene Marktmanipulation, die seit 2016 auch mit einer Geldbuße oder einer Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren belegt werden kann. Ein Vorsatz der Täter kann oft nicht nachgewiesen werden. Seit es Social-Media-Kanäle gibt, sind Täter nicht mehr nur auf eine kalte Telefonakquise angewiesen. Die BaFin sieht das Schönreden durch die Presse- und Meinungsfreiheit gedeckt. In den USA heißt die Aufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission. Sie geht strenger gegen Täter vor. In den USA gilt die Devise Disclose or Abstain, was soviel heißt, wie offenlegen oder sich heraushalten. Hier gibt es konkrete Vorgaben gegen Täuschungsmanöver, die nach §20a WpHG oder nach § 20a Abs. 5 WpHG erlassene Marktmanipulations-Konkretisierungsverordnung – MaKonV bestraft werden können.

Warnung vor Pump-and-Dump

In Social-Media-Kanälen gibt es manchmal Nachrichten wie zum Beispiel, diese Aktie wird in den nächsten Tagen mega abgehen. Hier geht es darum, den Kurs einer Aktie künstlich in die Höhe zu treiben. Diese Aktien werden auf Social-Media-Kanäle als heißer Tipp empfohlen. Auch in Börsenbriefe können solche Nachrichten stehen. Es geht darum, möglichst viele Investoren zum Einstieg in die Aktie zu bewegen. Insider oder unabhängige Experten sprechen dann von extrem hohen Kurssteigerungen. Denn sie wollen wieder aus dem Kurs aussteigen und die Aktie verkaufen, wenn der Aktienkurs angestiegen ist. Diese Insider wollen einen hohen Gewinn, mit der Aktie erzielen. Das Ziel der Insider ist es, möglichst viele Investoren zu einem Kauf der Aktie zu verleiten. Vorsicht vor solchen schnellen Entscheidungen bei Aktienkäufen.

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